Mittwoch, 21. November 2007
Arrival
marcel gatto, 08:36h
Endlich, ich bin angekommen in dem Land der aufgehenden Sonne. Und das kann man wirklich auch behaupten. Mehr dazu aber später. Erst möchte ich ein wenig von meinem Flug erzählen. Ich bin meinem Bruder Arnold und Anja, meiner Freundin zum Flughafen Düsseldorf gefahren, wo ich um 18.55 Uhr den Flug nach Kopenhagen antreten sollte. Wir waren relativ früh schon da und deshalb mussten wir die Zeit totschlagen. Das hat auch einigermaßen geklappt. Als dann dann soweit war und ich Abschied nehmen musste, viel mir alles sehr schwer. Ich hatte das erste Mal wirkliche Bedenken überhaupt weg zu gehen, wusste zu diesem Zeitpunkt auch nicht was mich erwartet. Es ist ja auch das erste Mal, dass ich so weit von Zuhause weg bin und dann auch ausgerechnet China. Nachdem ich mich dann, und ich muss sagen, dass es mir wirklich sehr sehr schwer fiel, mich von Anja und Arnold verabschiedet habe, habe ich eingecheckt und bin dann zum Gate A74 gelaufen. Es schien direkt, dass mein Flug 15 min Verspätung hat, was dann aber direkt mal 25 min wurden. Ich hatte ein wenig Schiss, weil die Tuse am Schalter meinte, dass der Anschlussflug, der um 21.05 Uhr fliegen sollte, nicht warten würde. Ursprünglich sollte ich um 20.15 Uhr in Kopenhagen sein und ‚boarding time‘ sollte 20.20 Uhr sein. Naja, obwohl wir dann mit einer Verspätung von guten 25 min los geflogen sind, ist das Flugzeug um 20.30 Uhr gelandet. Es war ein sehr ruhiger und angenehmer Flug und als und kurz bevor wir gelandet sind, musste noch jemand schön kotzen - aber ich wars nicht. Zum Glück war mein Anschlussflug am selben Terminal und fast neben dem Gate an dem ich angekommen bin. Das war alles kein Problem, es war sogar gut, dass ich ein wenig später gekommen bin, weil ich so nicht warten musste und direkt zu meinem Platz gehen konnte, der übrigens am Fenster war. Ich saß neben einem chinesischem Mädchen, die, weshalb weiß ich nicht, in Deutschland war und jetzt wieder zurück nach China flog. Ich saß während des ganzen Fluges drei Sätze mit ihr gewechselt, was auch wohl an ihrem brüchigen Englisch lag. Der Flug war sehr angenehm, ich habe ein Kissen, eine Decke und Kopfhörer bekommen, die leider, verständlicherweise, eine komischen Zweistecker-Anschluss hatten, so dass es schwachsinnig war diese zu klauen. Ein Touchscreen in der Kopfstütze vor mir und andere LCD-Bildschirme im Gang des Flugzeuges versorgten mich mit ausreichende Informationen über Flughöhe, Geschwindigkeit, Distanz nach Beijing und aktueller Position des Flugzeuges. Das Essen war ein wenig schwierig runterzubekommen, aber dafür konnte ich so viel essen wie ich wollte, was von Vorteil war, weil ich großen Hunger hatte. Der Flug ging über Russland, der Mongolei und dann China. Ich habe so viel schöne Dinge gesehen, im Dunkel leuchtende Städte, riesige Berglandschaften, mit weißen Spitzen, sowie die Wüste Gobi. Desweiteren habe ich Ausschau gehalten nach der Chinesischen Mauer, die aber leider nicht zu sehen war, da es (nur da) sehr bewölkt war. Schon um halb 3 Uhr nachts MEZ ging die Sonne auf und eigentlich habe ich die ganze Zeit aus dem Fenster geschaut, während die anderen alle geschlafen haben und die Sonnenblenden alle unten waren. Es sah sehr witzig aus, weil nur in einer Ecke ein krass grelles Licht ins Innere der Maschine schien. Als ich nach guten 9h Flug dann endlich den Flugkapitän sagen hörte, dass wir zum Landeanflug ansetzen, war mir irgendwie schlecht. Ich weiß auch nicht, musste aber an die Frau denken, die im Flug nach Kopenhagen sich entleert hatte. Wie auch immer, ich bin bei richtigem Kackwetter angekommen, genauso wie ich auch gestartet bin. Anja meinte, dass die Welt weint, dass ich weggehe, aber warum weinten sie dann auch als ich angekommen bin? Vielleicht weil ich komme oder als Willkommensgeschenk, um die Luft nicht so trocken und kalt zu machen. Ich weiß es nicht...
Oja, ich habe noch vergessen zu erzählen, dass ich während des Fluges noch ein paar Dokumente bekommen habe, die ich doch ausfüllen sollte: Health declaration, Baggage declarartion and arrival declaration. Als ich aus dem Flugzeug ausstieg war ich erst mal froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, war aber zugleich zum einen sehr verunsichert und wusste überhaupt nicht wo ich bin und wusste zum anderen, dass alles anders war. Und das war es auch.....Ich bin zu Anfang der Beschilderung ‚Baggage‘ gefolgt, naja eigentlich ganz einfach, man muss ja auch nur da hinlaufen wo die andern auch alle hinlaufen. Bevor ich aber zum meinem Gepäck kam musste ich noch durch die Passkontrolle und da ist mir auch bewusst geworden, warum alle Leute so schnell gelaufen sind. Ich sah mindestens 20 Reihen á 30 Leuten, die darauf warteten Abgefertigt zu werden. Ich hab mich da eingereiht, wo ‚Foreigners‘ dran stand. Hier hab ich auch zum ersten Mal mit mit der Kontrolle China‘s zutun gehabt. Es standen nämlich überall Kameras und Polizisten in Uniformen rum die einen genau unter die Lupe nahmen. Da die Reihe so lang war hatte ich ein wenig Zeit eine Sms an Anja zu schicken, um ihr zu sagen, dass ich gut angekommen bin. Als ich an der Reihe war, ging alles ganz schnell, obwohl ich schon ein wenig Angst davor hatte, dass etwas nicht in Ordnung ist, weil man, durch die ständige Präsenz der Polizei wusste, dass man weg vom Fenster ist, sollte etwas nicht stimmen. Zum Glück war dem nicht so und deswegen machte ich mich auf dem Weg zu meinem Gepäck. Das habe ich sofort gefunden und konnte dann eigentlich abgeholt werden. Maggie, meine Mitbewohnerin sollte mich um 13.45 Uhr (Peking-Zeit) abholen. Sie meinte, dass sie ein kleines Schild machen würde mit meinem Namen drauf. Des weiteren hat gesagt, dass sie ne weiße Hose und eine eine weiße Jacke mit roten Blumen drauf. Also, eigentlich sollte nichts schief gehen. Bevor ich aber raus gegangen bin in die Meeting Hall habe ich noch eben 150 Euro gewechselt gegen einen Kurs von 1Euro : 10.59RMB, und mit 4 Euro Provision, was ein sehr guter Kurs ist. In Deutschland hätte ich vielleicht für einen Euro, 8RMB bekommen. Als ich dann so weit war bin ich raus gegangen und direkt habe ich ein Dutzend Schilder mit Namen gesehen und viele, viele Chinesen. Ich konnte mich nur schwer auf Gesichter konzentrieren, weil ich genug damit beschäftigt war die Schilder zu lesen. Ich näherte mich dem Ende der Menschen, die Schilder hoch hielten und mich überkam ein Ungutes Gefühl. Wo ist Maggie hab ich mich nur gefragt, aber ich wusste auch, dass Peking eine sehr große Stadt ist und das warten und zu spät kommen wahrscheinlich zum Alltag dazu gehört. Aus diesem Grund bin ich ein wenig hin und her gelaufen um nach einer weißen Hose Ausschau zu halten. Trotz der übersichtlichen Größe der Meeting Hall konnte ich keine weiße Hose sehen. Nach ungefähr 15 min wurde mein Gefühl irgendwie schlechter, aber es blieb mir auch irgendwie nichts anderes übrig als zu warten. Ein wenig später nachdem mich ein paar Chinesen, wohlgemerkt auf Englisch, gefragt haben, ob ich ein Taxi wolle und ob sie mir mein Gepäck abnehmen können, sah ich eine weiße Hose und damit auch Maggi mit einer anderen Chinesin, die eine Pappe vor meiner Nase hochhielt mit aufgeklebten pinken Buchstaben : Hey Marcel Gatto, wobei das ‚Y‘ so aussah wie ein ‚r‘ und ich dachte, dass die Herr schreiben wollten, die sich aber dafür entschuldigten, weil mit dem ‚r‘ es ja wie das englische ‚her‘ aussehe und das überhaupt nicht ihre Intention war. Egal, die beiden waren sehr nett und Maggie hat direkt ohne Hemmungen angefangen zu erzählen, von sich, von der Stadt, von allem. Zum Glück studiert sie hier Englisch und deswegen ist ihr Englisch auch nicht so schlecht. Das andere Mädchen heisst Plaurise wird aber einfach Fish genannt, was ich sehr seltsam finde, sie sich daran aber nicht stört. Ich finde es übrigens sehr hilfreich, dass die hier western Namen haben, weil sich wirklich keiner die Chinesischen Namen merken kann, geschweige, dass man sie aussprechen kann. Auch in der Meeting Hall ist man die Präsenz der Polizei sichtbar. Maggie fragte noch eben nach dem Weg zum richtigen Bus und zack waren wir draußen. Der erste Bus, den wir hätten nehmen können, fuhr vor unserer Nase weg und ich dachte nur scheiße, 30 min warten. Arschlecken, direkt kam der nächste und ich bezahlte für die Fahrt 17RMB, umgerechnet 1,70 Euro. Des Weiter ist mir sofort die dreckige Luft aufgefallen, die ich einatmen muss. Aber gerade heute, weil es sehr regnerisch und bewölkt war blieb der Smog in der Stadt hängen. Als wir im Bus saßen konnte ich ein wenig entspannen und musste nichts machen, außer mir für Geblabbel von Maggie antun. Ich versuchte auch viel aus dem Fenster zu gucken aber irgendwie ging das nicht weil die Scheiben beschlagen waren und weil man echt nur 20meter weit gucken konnte wegen des Nebels, Smogs, whatever. Die circa 30 minütige Busfahrt war nicht weiter spannend aber es viel mir auf , dass es eigentlich ganz einfach ist vom Bahnhof bis Mitten in die Innenstadt zu fahren. Als wir ausgestiegen sind stand ich direkt vorm ‚Jianwai Soho‘ the finacial district in Beijing, da, wo ich auch arbeiten werde. Es war sehr gigantisch und alles scheint hier vorhanden zu sein, von unzähligen Restaurants, bis Universität, bis hinzu Supermärkten, Massage und undund. Der Verkehr, die Menschen, die Straßen um Jianwai Soho passen überhaupt nicht zu den westlich aussehenden Gebäuden und wirklich es gelten gar keine Verkehrsregeln. Ampeln sind immer grün und rot zugleich, obwohl es Zebrastreifen gibt, werden mit Fussgängern keine Rechnung gehalten. Maggie meinte, dass es scheiße ist weiter zu laufen und sie hat sich an die Straße gestellt und die Hand gehoben. Direkt kam eins der unzähligen geld-schwarz gestreiften Taxis und hielt für uns. Wir sind eingestiegen und der Startpreis war 10RMB. Wir sind 7min gefahren und der Preis war 10RMB also 1Euro. Das war nicht das letze mal, dass ich Taxi gefahren bin. Vielleicht fahre ich ja immer so zur Arbeit:) Auf jeden Fall wenn ich zu spät bin oder es sehr kalt ist. Ich wohne im Fulicheng, das sind ungefährt 6-7 30 stöckige Gebäude die 24h bewacht werden. Ich wohne im 23sten Stock, die Wohung ist einfach nur cool, sehr geräumig mit Wohnzimmer, 2 Personen pro Bad, Fernseher auf dem ein englischsprachiger Channel ist. Das hab ich bis jetzt rausgefunden. Der Balkon ist auch der Hammer: zum einen ist es ein Vorgarten und dann gibts eine weitere Tür zu einem Balkon. Maggie meinte, dass in Fulicheng (Aussprache: Fulischang, wobei das ‚ng‘ verschluckt wird), viele Foreigners und Reiche Leute leben würden. Naja, bei den Preisen, ich glaube wir zahlen wir das Apartment 800-900 RMB, was für chinesische Verhältnisse viel Geld ist. Naja, die Ausländer können es ja bezahlen, ne. Ausländer werden aber wirklich so angesehen und behandelt. Läuft man in Geschäfte mit Händlern dann kommen sie sofort zu einem und wollen was verkaufen. Das liegt aber auch daran, dass sie glauben, dass man Ausländer einfach übers Ohr hauen kann. Da heben die wahrscheinlich auch wohl recht. Man muss aber feilschen wo es geht.
Maggie war sehr müde und ist erst mal schlafen gegangen und deshalb bin ich mit Fish zum Seven-Eleven und zum Center Supermarket gegangen. Ich dachte, dass ich beim 7-11 viel leckere belegte Sachen bekommen kann. Was war? Der Laden stinkt vielleicht. Anja, der Laden stank so wie der chinesische Laden in Enschede. I-bah. Und statt dem was ich mir vorstellte, fand ich nur chinesschen Crap. Ich würde das ja alles aufzählen aber ich weiß ja noch nicht wie das alles heisst. Das einzige was ein wenig appetitlich aussah war ne Art Reistasche mit Hühnchen, umgeben von einem grünen Blatt. Wahrscheinlich Spinat oder so was. Es gab auch Sushi und Sojamilch. Das Problem bei diesen ganzen Sachen ist, dass ich die Verpackung ausschließlich auf chinesisch sind ich ich dadurch nur erahnen kann was drin ist. Naja, eins stand fest, zum 7-11 brauch ich nicht mehr gehen, außer vielleicht wenn ich noch mal Pisse riechen will und Reistasche probieren will, aber ich denke, dass ich das wohl noch mal machen werde. Der Supermarkt war echt riesig und unterteilt in Food und Non-food. Es waren sehr knallige Farben und die Guards vom Kaufhaus waren überall. Ich hab ein wenig rundgeguckt und man echt schon sagen, dass sie Essgewohnheiten komplett anders sind. Dies kann man zum Beispiel daran sehen, dass ziemlich viel Fisch (lebend und schon tot) sowie Fleisch verkauft wird. Brot, gibt es nicht so viel, nur ein wenig Toast und Weißbrot. Deswegen hab ich mal nen Toastbrot gekauft. Ich dachte mir, dass ich das schön Toasten kann. Das Problem ist nur, dass Maggie nicht weiß was ein Toaster ist und es deswegen auch keinen gibt. Mal schauen ob die Chinesen nen Toaster kennen. Muss ja wohl, warum sollten die denn sonst nen Toastbrot verkaufen wo auch wirklich ‚Toast‘ draufsteht? Es gibt auch ganz viel eingeschweißtes Fleisch, machnaml sehen die Dinge ziemlich ekelig aus aber ich kaufte irgendwas dass so aussah aus wäre es vom Rind. Oder ist es vll doch Pferd? Egal, probiert hab ichs schon und schmecken tut es auch. Dann dachte ich mir, kaufste mal ein schönes Stück Käse. Käse? Käse? In so nem großen Supermarkt gab es nur Streichkäse und so Hamburgerkäse und der kostete auch noch, verglichen mit Fleisch, 3 mal so viel. Naja, dann mal kein Käse, dann mal Butter! Butter? Nein, auch Butter habe ich keine gefunden. Das ist unglaublich. Was habe ich also letzten Endes gekauft? Toast, Meat, Orangensaft, ne Cola (eine Palette Cola kostet hier übrigens 4,5Euro), Wasser, das beschissen schmeckt, Ritz (Salzkekse) und noch so ein rundes Pizza -ähnliches Ding, das reichlich belegt war mit Gemüse. Ich dachte....mhhhh, Pizza.....aber es war iiiiiiii wie ekelig. Alles was dadrauf war, waren meiner Meinung nach Zwiebeln bedeckt von einer komischen, gewürzigsten, scharfen Soße (ich dachte es sein gebackener Käse:)). Naja, ich hab davon ein wenig probiert. dann hab ichs in den Kühlschrank gestellt. Ich dachte mir, dass vielleicht andere das wohl mögen. Heute morgen hab ichs dann noch mal auf den Tisch gestellt und Maggie und Fish haben den Scheiß quasi verschlungen. Was lernen wir daraus? Geschmäcker sind angeboren. Als Fish und ich dann zurük gelaufen sind und endlich angekommen waren bin ich echt wohl müde geworden. Alles war so neu und spannend ud ich war mit Adrenaline vollgepumpt aber so langsam.....Naja, wir haben dann den Aufzug i den 23sten Stock genommen und haben dann an der Tür geklopft, weil Fish keinen Schlüssel hat, weil sie hier nicht wohnt und ich noch keinen hab. Keiner hat die Tür aufgemacht. Noch mal geklopft, keiner da. Maggie war wohl da, aber sie war am schalfen, tief und fest wie sich später rausstellte. Nachdem wir voll lange gerufen, geklopft und gegen die Tür getreten haben und keiner aufgemacht hat haben wir uns einfach hin den Flur gesetzt und schon mal gegessen und gequatscht. Das witzige ist das Licht, das Licht wird nämlich von Geräuschen angemacht. Also saßen wir da und haben zwischendurch immer einen etwas lauteren Schrei, Stoß, Laut von uns gegeben. Irgendwann, so nach 30min war ich es leid und hab ich es noch mal versucht Maggie wach zu bekommen, was nicht heißem soll, dass wir es in den 30min nicht versucht haben. Doch dieses mal hab ich ein wenig doller und länger gegen die Tür gehämmert und dann stand Maggie auf einmal total fertig vor uns. Ihre waren noch kleiner als sie sonst sind:) und sie fragte warum wir so nen Terror machen, weil die Tür doch auf war. Tssss, war sie auch, man musste nur den Knopf um drehen. Naja, ich dachte nur FISH*!=§=!“?§“?§)28o23zSTUPIÜ)/Ü!!! Aber es war halb so wild. ich meine, ich hätte daran auch mal denken können. SO, ich glaube das war so ein wenig mein erster Eindruck. Was noch vielleicht wissenswert ist ist, dass es hier nur ganz wenig Besteck und Geschirr gibt und dass die Art und Weise wie damit umgegangen wird auch anders ist. Ich hab den Schrank in der Küche aufgemacht um einen Teller rauszuholen für mein Toast aber es war kein Teller zu finden. Was es hier gibt sind, eine große Schale, 2 kleine Schalen, 2 Messer, 1 Löffel, 4 Paar Stäbchen und 2 Töpfe. Es gibt keine Pfanne, keine Abtrockentücher, kein Spüli, keine Kabel. Mhhhh.....und als ich den Schrank aufgemacht habe, lagen die Sachen in einer Laiche von Wasser. Wieso denn das hab ich mich gefragt? Wird hier nicht abgewaschen? Deren Logik ist, dass zum Beispiel ein Abtrockentuch das Geschirr wieder dreckig machen kann und das sie, bevor sie irgendwelche Dinge gebrauchen, es sowieso noch mal abwaschen. Alles wird also vor und nach gebrauch eben mit Wasser abgespült und fertig! So das wars jetzt, ich bin fertig mit schreiben. Bis später.
Oja, ich habe noch vergessen zu erzählen, dass ich während des Fluges noch ein paar Dokumente bekommen habe, die ich doch ausfüllen sollte: Health declaration, Baggage declarartion and arrival declaration. Als ich aus dem Flugzeug ausstieg war ich erst mal froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, war aber zugleich zum einen sehr verunsichert und wusste überhaupt nicht wo ich bin und wusste zum anderen, dass alles anders war. Und das war es auch.....Ich bin zu Anfang der Beschilderung ‚Baggage‘ gefolgt, naja eigentlich ganz einfach, man muss ja auch nur da hinlaufen wo die andern auch alle hinlaufen. Bevor ich aber zum meinem Gepäck kam musste ich noch durch die Passkontrolle und da ist mir auch bewusst geworden, warum alle Leute so schnell gelaufen sind. Ich sah mindestens 20 Reihen á 30 Leuten, die darauf warteten Abgefertigt zu werden. Ich hab mich da eingereiht, wo ‚Foreigners‘ dran stand. Hier hab ich auch zum ersten Mal mit mit der Kontrolle China‘s zutun gehabt. Es standen nämlich überall Kameras und Polizisten in Uniformen rum die einen genau unter die Lupe nahmen. Da die Reihe so lang war hatte ich ein wenig Zeit eine Sms an Anja zu schicken, um ihr zu sagen, dass ich gut angekommen bin. Als ich an der Reihe war, ging alles ganz schnell, obwohl ich schon ein wenig Angst davor hatte, dass etwas nicht in Ordnung ist, weil man, durch die ständige Präsenz der Polizei wusste, dass man weg vom Fenster ist, sollte etwas nicht stimmen. Zum Glück war dem nicht so und deswegen machte ich mich auf dem Weg zu meinem Gepäck. Das habe ich sofort gefunden und konnte dann eigentlich abgeholt werden. Maggie, meine Mitbewohnerin sollte mich um 13.45 Uhr (Peking-Zeit) abholen. Sie meinte, dass sie ein kleines Schild machen würde mit meinem Namen drauf. Des weiteren hat gesagt, dass sie ne weiße Hose und eine eine weiße Jacke mit roten Blumen drauf. Also, eigentlich sollte nichts schief gehen. Bevor ich aber raus gegangen bin in die Meeting Hall habe ich noch eben 150 Euro gewechselt gegen einen Kurs von 1Euro : 10.59RMB, und mit 4 Euro Provision, was ein sehr guter Kurs ist. In Deutschland hätte ich vielleicht für einen Euro, 8RMB bekommen. Als ich dann so weit war bin ich raus gegangen und direkt habe ich ein Dutzend Schilder mit Namen gesehen und viele, viele Chinesen. Ich konnte mich nur schwer auf Gesichter konzentrieren, weil ich genug damit beschäftigt war die Schilder zu lesen. Ich näherte mich dem Ende der Menschen, die Schilder hoch hielten und mich überkam ein Ungutes Gefühl. Wo ist Maggie hab ich mich nur gefragt, aber ich wusste auch, dass Peking eine sehr große Stadt ist und das warten und zu spät kommen wahrscheinlich zum Alltag dazu gehört. Aus diesem Grund bin ich ein wenig hin und her gelaufen um nach einer weißen Hose Ausschau zu halten. Trotz der übersichtlichen Größe der Meeting Hall konnte ich keine weiße Hose sehen. Nach ungefähr 15 min wurde mein Gefühl irgendwie schlechter, aber es blieb mir auch irgendwie nichts anderes übrig als zu warten. Ein wenig später nachdem mich ein paar Chinesen, wohlgemerkt auf Englisch, gefragt haben, ob ich ein Taxi wolle und ob sie mir mein Gepäck abnehmen können, sah ich eine weiße Hose und damit auch Maggi mit einer anderen Chinesin, die eine Pappe vor meiner Nase hochhielt mit aufgeklebten pinken Buchstaben : Hey Marcel Gatto, wobei das ‚Y‘ so aussah wie ein ‚r‘ und ich dachte, dass die Herr schreiben wollten, die sich aber dafür entschuldigten, weil mit dem ‚r‘ es ja wie das englische ‚her‘ aussehe und das überhaupt nicht ihre Intention war. Egal, die beiden waren sehr nett und Maggie hat direkt ohne Hemmungen angefangen zu erzählen, von sich, von der Stadt, von allem. Zum Glück studiert sie hier Englisch und deswegen ist ihr Englisch auch nicht so schlecht. Das andere Mädchen heisst Plaurise wird aber einfach Fish genannt, was ich sehr seltsam finde, sie sich daran aber nicht stört. Ich finde es übrigens sehr hilfreich, dass die hier western Namen haben, weil sich wirklich keiner die Chinesischen Namen merken kann, geschweige, dass man sie aussprechen kann. Auch in der Meeting Hall ist man die Präsenz der Polizei sichtbar. Maggie fragte noch eben nach dem Weg zum richtigen Bus und zack waren wir draußen. Der erste Bus, den wir hätten nehmen können, fuhr vor unserer Nase weg und ich dachte nur scheiße, 30 min warten. Arschlecken, direkt kam der nächste und ich bezahlte für die Fahrt 17RMB, umgerechnet 1,70 Euro. Des Weiter ist mir sofort die dreckige Luft aufgefallen, die ich einatmen muss. Aber gerade heute, weil es sehr regnerisch und bewölkt war blieb der Smog in der Stadt hängen. Als wir im Bus saßen konnte ich ein wenig entspannen und musste nichts machen, außer mir für Geblabbel von Maggie antun. Ich versuchte auch viel aus dem Fenster zu gucken aber irgendwie ging das nicht weil die Scheiben beschlagen waren und weil man echt nur 20meter weit gucken konnte wegen des Nebels, Smogs, whatever. Die circa 30 minütige Busfahrt war nicht weiter spannend aber es viel mir auf , dass es eigentlich ganz einfach ist vom Bahnhof bis Mitten in die Innenstadt zu fahren. Als wir ausgestiegen sind stand ich direkt vorm ‚Jianwai Soho‘ the finacial district in Beijing, da, wo ich auch arbeiten werde. Es war sehr gigantisch und alles scheint hier vorhanden zu sein, von unzähligen Restaurants, bis Universität, bis hinzu Supermärkten, Massage und undund. Der Verkehr, die Menschen, die Straßen um Jianwai Soho passen überhaupt nicht zu den westlich aussehenden Gebäuden und wirklich es gelten gar keine Verkehrsregeln. Ampeln sind immer grün und rot zugleich, obwohl es Zebrastreifen gibt, werden mit Fussgängern keine Rechnung gehalten. Maggie meinte, dass es scheiße ist weiter zu laufen und sie hat sich an die Straße gestellt und die Hand gehoben. Direkt kam eins der unzähligen geld-schwarz gestreiften Taxis und hielt für uns. Wir sind eingestiegen und der Startpreis war 10RMB. Wir sind 7min gefahren und der Preis war 10RMB also 1Euro. Das war nicht das letze mal, dass ich Taxi gefahren bin. Vielleicht fahre ich ja immer so zur Arbeit:) Auf jeden Fall wenn ich zu spät bin oder es sehr kalt ist. Ich wohne im Fulicheng, das sind ungefährt 6-7 30 stöckige Gebäude die 24h bewacht werden. Ich wohne im 23sten Stock, die Wohung ist einfach nur cool, sehr geräumig mit Wohnzimmer, 2 Personen pro Bad, Fernseher auf dem ein englischsprachiger Channel ist. Das hab ich bis jetzt rausgefunden. Der Balkon ist auch der Hammer: zum einen ist es ein Vorgarten und dann gibts eine weitere Tür zu einem Balkon. Maggie meinte, dass in Fulicheng (Aussprache: Fulischang, wobei das ‚ng‘ verschluckt wird), viele Foreigners und Reiche Leute leben würden. Naja, bei den Preisen, ich glaube wir zahlen wir das Apartment 800-900 RMB, was für chinesische Verhältnisse viel Geld ist. Naja, die Ausländer können es ja bezahlen, ne. Ausländer werden aber wirklich so angesehen und behandelt. Läuft man in Geschäfte mit Händlern dann kommen sie sofort zu einem und wollen was verkaufen. Das liegt aber auch daran, dass sie glauben, dass man Ausländer einfach übers Ohr hauen kann. Da heben die wahrscheinlich auch wohl recht. Man muss aber feilschen wo es geht.
Maggie war sehr müde und ist erst mal schlafen gegangen und deshalb bin ich mit Fish zum Seven-Eleven und zum Center Supermarket gegangen. Ich dachte, dass ich beim 7-11 viel leckere belegte Sachen bekommen kann. Was war? Der Laden stinkt vielleicht. Anja, der Laden stank so wie der chinesische Laden in Enschede. I-bah. Und statt dem was ich mir vorstellte, fand ich nur chinesschen Crap. Ich würde das ja alles aufzählen aber ich weiß ja noch nicht wie das alles heisst. Das einzige was ein wenig appetitlich aussah war ne Art Reistasche mit Hühnchen, umgeben von einem grünen Blatt. Wahrscheinlich Spinat oder so was. Es gab auch Sushi und Sojamilch. Das Problem bei diesen ganzen Sachen ist, dass ich die Verpackung ausschließlich auf chinesisch sind ich ich dadurch nur erahnen kann was drin ist. Naja, eins stand fest, zum 7-11 brauch ich nicht mehr gehen, außer vielleicht wenn ich noch mal Pisse riechen will und Reistasche probieren will, aber ich denke, dass ich das wohl noch mal machen werde. Der Supermarkt war echt riesig und unterteilt in Food und Non-food. Es waren sehr knallige Farben und die Guards vom Kaufhaus waren überall. Ich hab ein wenig rundgeguckt und man echt schon sagen, dass sie Essgewohnheiten komplett anders sind. Dies kann man zum Beispiel daran sehen, dass ziemlich viel Fisch (lebend und schon tot) sowie Fleisch verkauft wird. Brot, gibt es nicht so viel, nur ein wenig Toast und Weißbrot. Deswegen hab ich mal nen Toastbrot gekauft. Ich dachte mir, dass ich das schön Toasten kann. Das Problem ist nur, dass Maggie nicht weiß was ein Toaster ist und es deswegen auch keinen gibt. Mal schauen ob die Chinesen nen Toaster kennen. Muss ja wohl, warum sollten die denn sonst nen Toastbrot verkaufen wo auch wirklich ‚Toast‘ draufsteht? Es gibt auch ganz viel eingeschweißtes Fleisch, machnaml sehen die Dinge ziemlich ekelig aus aber ich kaufte irgendwas dass so aussah aus wäre es vom Rind. Oder ist es vll doch Pferd? Egal, probiert hab ichs schon und schmecken tut es auch. Dann dachte ich mir, kaufste mal ein schönes Stück Käse. Käse? Käse? In so nem großen Supermarkt gab es nur Streichkäse und so Hamburgerkäse und der kostete auch noch, verglichen mit Fleisch, 3 mal so viel. Naja, dann mal kein Käse, dann mal Butter! Butter? Nein, auch Butter habe ich keine gefunden. Das ist unglaublich. Was habe ich also letzten Endes gekauft? Toast, Meat, Orangensaft, ne Cola (eine Palette Cola kostet hier übrigens 4,5Euro), Wasser, das beschissen schmeckt, Ritz (Salzkekse) und noch so ein rundes Pizza -ähnliches Ding, das reichlich belegt war mit Gemüse. Ich dachte....mhhhh, Pizza.....aber es war iiiiiiii wie ekelig. Alles was dadrauf war, waren meiner Meinung nach Zwiebeln bedeckt von einer komischen, gewürzigsten, scharfen Soße (ich dachte es sein gebackener Käse:)). Naja, ich hab davon ein wenig probiert. dann hab ichs in den Kühlschrank gestellt. Ich dachte mir, dass vielleicht andere das wohl mögen. Heute morgen hab ichs dann noch mal auf den Tisch gestellt und Maggie und Fish haben den Scheiß quasi verschlungen. Was lernen wir daraus? Geschmäcker sind angeboren. Als Fish und ich dann zurük gelaufen sind und endlich angekommen waren bin ich echt wohl müde geworden. Alles war so neu und spannend ud ich war mit Adrenaline vollgepumpt aber so langsam.....Naja, wir haben dann den Aufzug i den 23sten Stock genommen und haben dann an der Tür geklopft, weil Fish keinen Schlüssel hat, weil sie hier nicht wohnt und ich noch keinen hab. Keiner hat die Tür aufgemacht. Noch mal geklopft, keiner da. Maggie war wohl da, aber sie war am schalfen, tief und fest wie sich später rausstellte. Nachdem wir voll lange gerufen, geklopft und gegen die Tür getreten haben und keiner aufgemacht hat haben wir uns einfach hin den Flur gesetzt und schon mal gegessen und gequatscht. Das witzige ist das Licht, das Licht wird nämlich von Geräuschen angemacht. Also saßen wir da und haben zwischendurch immer einen etwas lauteren Schrei, Stoß, Laut von uns gegeben. Irgendwann, so nach 30min war ich es leid und hab ich es noch mal versucht Maggie wach zu bekommen, was nicht heißem soll, dass wir es in den 30min nicht versucht haben. Doch dieses mal hab ich ein wenig doller und länger gegen die Tür gehämmert und dann stand Maggie auf einmal total fertig vor uns. Ihre waren noch kleiner als sie sonst sind:) und sie fragte warum wir so nen Terror machen, weil die Tür doch auf war. Tssss, war sie auch, man musste nur den Knopf um drehen. Naja, ich dachte nur FISH*!=§=!“?§“?§)28o23zSTUPIÜ)/Ü!!! Aber es war halb so wild. ich meine, ich hätte daran auch mal denken können. SO, ich glaube das war so ein wenig mein erster Eindruck. Was noch vielleicht wissenswert ist ist, dass es hier nur ganz wenig Besteck und Geschirr gibt und dass die Art und Weise wie damit umgegangen wird auch anders ist. Ich hab den Schrank in der Küche aufgemacht um einen Teller rauszuholen für mein Toast aber es war kein Teller zu finden. Was es hier gibt sind, eine große Schale, 2 kleine Schalen, 2 Messer, 1 Löffel, 4 Paar Stäbchen und 2 Töpfe. Es gibt keine Pfanne, keine Abtrockentücher, kein Spüli, keine Kabel. Mhhhh.....und als ich den Schrank aufgemacht habe, lagen die Sachen in einer Laiche von Wasser. Wieso denn das hab ich mich gefragt? Wird hier nicht abgewaschen? Deren Logik ist, dass zum Beispiel ein Abtrockentuch das Geschirr wieder dreckig machen kann und das sie, bevor sie irgendwelche Dinge gebrauchen, es sowieso noch mal abwaschen. Alles wird also vor und nach gebrauch eben mit Wasser abgespült und fertig! So das wars jetzt, ich bin fertig mit schreiben. Bis später.
... comment